Climate Media Frames
Projektträger:
Fachhochschule St. Pölten
Wissenschaftliche Leitung:
Franziska Bruckner
Weitere beteiligte Einrichtungen:
Institut für Geschichte des ländlichen Raumes (IGLR)
Forschungsfeld:
Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften
Förderinstrument: Projekte Grundlagenforschung
Projekt-ID: FTI20-024
Projektbeginn: 01. Mai 2022
Projektende: folgt
Laufzeit: 36 Monate / laufend
Fördersumme: € 199.859,00
Kurzzusammenfassung:
Obwohl es bereits eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels selbst gibt, wurde eine zentrale Frage bisher noch nicht umfassend erforscht. Worüber sprechen die Medien in Niederösterreich eigentlich, wenn sie über den Klimawandel sprechen? Wie ist das Thema gerahmt und kontextualisiert, und was ist seine historische Genealogie in unserer Medienlandschaft? Ökologische Initiativen und Maßnahmen, die dazu beitragen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren, stoßen in der breiten Öffentlichkeit oft auf wenig Akzeptanz oder sogar auf starken Widerstand von Interessengruppen. Die Erforschung sozialer Bewegungen hat gezeigt, dass die öffentliche Rahmung ihrer Anliegen wesentlich für ihren Erfolg ist. In unserem Projekt Climate Media Frames greifen wir zwei Fälle von ökologischen Innovationen auf, die in Niederösterreich eine breite öffentliche Debatte in den Medien ausgelöst haben: die Sojabohne und Windkraftanlagen. Zwei Themen die in den letzten Jahrzehnten mit entscheidenden und wechselnden Folgen für ihre Akzeptanz in verschiedenen Zusammenhängen verhandelt wurden. Durch die Kombination verschiedener Ansätze aus Soziologie, Filmwissenschaft und Geschichte werden wir diese Prozesse gründlich analysieren und rekonstruieren. Climate Media Frames adressiert Herausforderungen auf vier verschiedenen Ebenen: Erstens erwarten wir neue Einsichten zum Framing des Klimawandels und werden damit zu einem neu entstehenden Forschungsfeld in der Soziologie sowie in der Medienforschung und Geschichte beitragen. Zweitens berühren wir zwei Fälle, die bisher in der Forschung zur Kommunikation über den Klimawandel vernachlässigt wurden: die Sojabohne und Windturbinen. Drittens wollen wir durch die Kombination von Methoden aus drei verschiedenen Disziplinen ein neues multimodales Werkzeug zur Analyse von Medienrahmen entwickeln, das sowohl auf textuelle als auch auf audiovisuelle Formate angewandt werden soll. Schließlich werden wir wichtige Interessenvertreter*innen wie Journalist*innen und Filmemacher*innen sowie Expert*innen für Klimaforschung und Umweltrecht einbinden, um Einblick in ihre Praxis zu gewinnen und ihre zukünftige Arbeit mit den Projektergebnissen zu unterstützen. Damit will das Projekt mehr Bewusstsein für die Mediationsprozesse und die damit verbundenen Handlungsräume schaffen.