Antientzündliche Ernährung gegen Arthrose: Vom Forschungsprojekt zur „Arthroseküche”
„Durch den hohen Anteil an pflanzlichen Produkten und der Förderung von regional angebauten Lebensmitteln und Bioprodukten geht die österreichische Arthroseküche gleichzeitig mit einer geringeren Umweltbelastung als die durchschnittliche österreichische Ernährung einher“, sagt Chmelar. Hier im Bild mit Diätologe Philipp Buttinger.
Das Forschungsprojekt NUMOQUA, gefördert von der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich (GFF NÖ), widmet sich der Entwicklung von Ernährungsstrategien und Bewegungsprogrammen zur Verbesserung des Wohlbefindens von Patient*innen mit Kniearthrose. Durchgeführt von der Fachhochschule St. Pölten, der Universität für Weiterbildung Krems und der Universität Wien, untersucht das Projekt, wie gezielte Ernährung und Bewegung Entzündungsprozesse im Knie beeinflussen können.
Kniearthrose – ein weit verbreitetes Problem
Kniearthrose betrifft etwa 20 Prozent der Bevölkerung und führt zu erheblichen Einschränkungen im Alltag. NUMOQUA setzt auf Ernährung und Bewegung, um Entzündungen gezielt zu bekämpfen.
Interdisziplinärer Ansatz und praktische Umsetzung
Teilnehmer*innen des Projekts durchliefen ein sechswöchiges Programm aus Physiotherapie und Ernährungstherapie. Studierende der FH St. Pölten entwickelten gemeinsam mit Forscher*innen spezielle Rezepte für die sogenannte „Arthroseküche”, basierend auf den Prinzipien der New Nordic Diet.
New Nordic Diet als Grundlage
Die New Nordic Diet setzt auf regionale, saisonale Lebensmittel und Umweltschutz. Sabine Chmelar, Junior Researcherin am Institut für Gesundheitswissenschaften der FH St. Pölten betont die Übertragbarkeit auf Österreich, wo ähnliche Lebensmittel wie Wurzelgemüse, Hülsenfrüchte, Äpfel und Vollkornroggen verwendet werden.
Umweltfreundliche und saisonale Ernährung
Die Arthroseküche berücksichtigt regionale Aspekte, um die Umweltbelastung zu minimieren. Die Rezepte sind an die jeweilige Jahreszeit anpassbar, indem Gemüse- und Obstsorten ausgetauscht werden.
Rezepte der Arthroseküche
Im Rahmen des Projekts entstanden zahlreiche Rezepte zur Unterstützung im Alltag. Beispiele sind Bohnenlaibchen an Gurke-Apfel und Blattsalat, gebratenes Lachsforellenfilet mit Süßkartoffelpüree und Brokkoli, und Buttermilch-Gelee mit Rhabarber-Himbeersoße. Chmelar und der Diätologe Philipp Buttinger präsentieren diese Rezepte in einem Video.
Praktische Ausbildung
Studierende der Diätologie an der FH St. Pölten erhalten umfassendes Wissen in Prävention und Ernährungstherapie. Im „Kitchen Lab” entwickeln und testen sie Rezepte für spezifische Krankheitsbilder, wobei antientzündliche Ernährung ein zentraler Bestandteil des Curriculums ist.
Fazit
Das Projekt NUMOQUA zeigt, wie wissenschaftliche Erkenntnisse praktisch umgesetzt werden können, um die Lebensqualität von Menschen mit Kniearthrose zu verbessern. Die Förderung durch die GFF NÖ im Rahmen des FTI-Dissertationen Call 2021 mit Mitteln des Landes Niederösterreich ermöglicht die Durchführung solcher interdisziplinären und praxisnahen Forschungsprojekte.
Weitere Informationen und Rezepte:
Sabine Chmelar, Junior Researcherin am Institut für Gesundheitswissenschaften der FH St. Pölten, verfasst derzeit zu dem Thema ihre Dissertation.