GFF NÖ zu Besuch beim Technopol Wr. Neustadt
Das Modell der Transportdrohne Trogon veranschaulicht die Forschungskompetenz am Technopol Wr. Neustadt.
v.l.: Helmut Loibl, Barbara Schwarz, Karin Peter, Bettina Pilsel, Florian Huber, Carsten Scharlemann, Sigrid Rulitz, Mario Enzenberger, Armin Mahr, Silvo Korez
Am 28.2. fand der zweite Teil der Informationsaustausch-Tour der GFF NÖ mit wissenschaftlichen Einrichtungen durch Niederösterreich statt. Diesmal wurden die Vertreter*innen der GFF NÖ von DI (FH) Rainer Gotsbacher, MSc., dem Technopolmanager Wr. Neustadt durch das Technologie- und Forschungszentrum Wr. Neustadt (TFZ), die FH Wr. Neustadt und die Räumlichkeiten einiger Kooperationspartner geführt. Den Auftakt machte Univ.-Prof. Dr. Hubert Brückl, Leiter des Departments für Integrierte Sensorsysteme-DISS der Universität für Weiterbildung Krems. Das Department hat seine Außenstelle aufgrund der thematischen Nähe zu den Forschungseinrichtungen in Wr. Neustadt angesiedelt. Er gab Einblicke in die multiplen Einsatzmöglichkeiten von Sensoren. Diese reichen von Integration in KFZ für das "autonome Fahren" bis zur exakten Vorhersage, wann ein Kugellager ausfallen wird. Das Forschungsprojekt "Künstliche Intelligenz für Ultraschallmessungen zur Vorhersage von Wälzlager-Ausfällen" ist eines von vielen, das im Department bearbeitet wird.
Dipl.-Ing. Dr. Carsten Scharlemann, Leiter des Masterstudiengang Aerospace Engineering, informierte unter anderem über das Projekt Trogon, eine High-Tech Transportdrohne, die eine Distanz von 1.500 km mit einer Nutzlast von 500 kg bewältigen kann.
DI (FH) Helmut Loibl MSc, Geschäftsführer der FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH führte uns durch das State of the Art-Labor für die additive Fertigung (3D Drucken) von Metallen und Kunststoffen. Dort werden hochkomplexe Prototypen und Funktionsbauteile mit Hilfe des Laserstrahlschmelzverfahrens gefertigt. Die additive Fertigung ermöglicht umfangreiche Designfreiheiten, die bei konventionellen Technologien wie z. B. beim Fräsen nicht bestehen. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Fotec ist ein Labor für das Pulverspritzgießen von metallischen und keramischen Werkstoffen.
Johanna Schwaighofer BA, MA, Leiterin des Innovation Lab stellte die öffentlich zugängliche 1.100 m2 große moderne, vielfältig nutzbare Werkstatt vor. Das Innovation Lab ist in sieben Bereiche (Sub Labs) unterteilt – 3D Druck, Elektronik, Robotik, Lasergravur und -schnitt, Textil-, Holz- und Metallbearbeitung. Darüber hinaus gibt es auch das Assembly Lab, in dem große Tische stehen, auf denen Werkstücke zusammengebaut oder Ideen mit anderen Nutzer*innen ausgetauscht werden können, und das Special Projects Lab, das gesamt oder Teile davon für Projekte, zeitweise gemietet werden kann.
Den Abschluss des informativen Rundgangs bildete der Besuch bei Enpulsion, dem Pionier und mittlerweile Marktführer der elektrischen Antriebssysteme. Der Kronenstrahler des ENPULSION NANO ist das Herzstück des Antriebssystems und ermöglicht eine dynamische Schubkraftregelung zur exakten Positionierung von Sateliten. Es ist ein fortschrittliches elektrostatisches Weltraumantriebskonzept, eine Art Ionentriebwerk, das flüssiges Indium als Treibmittel verwendet. Entwickelt wurde die Technologie ursprünglich an der FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH, dem Forschungsunternehmen der FH Wiener Neustadt. Womit sich der Kreis wieder schließt.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten herzlichst für die beeindruckende Leistungsschau.
Dieses Video bietet Einblicke in die Vielfalt der Forschungsprojekte der FH Wr. Neustadt:
Helmut Loibl, Geschäftsführer der FOTEC erklärt Bettina Pilsel die Anwendungsmöglichkeiten von additiver Fertigung (3D-Druck) von Metallen.
Dipl.-Ing. Dr. Christian Koller, wissenschaftlicher Mitarbeiter aus dem Bereich Electrical Engineering, stellt ein Forschungsprojekt vor, bei dem mit Hilfe von hochsensiblen Sensoren die Zusammensetzung von Textilien erkannt wird um sie für ein effizientes Recycling entsprechend sortieren zu können.